Veranstaltung: | 1. LMV 2019 Grüne Jugend Sachsen |
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Tagesordnungspunkt: | 6. Änderungsanträge Landtagswahlprogramm |
Antragsteller*in: | Jonathan Gut |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 15.01.2019, 15:29 |
A3: LTW S-1 Gemeinschaftskundeunterricht
Antragstext
In Kapitel S-1 des LT-Wahlprogrammes nach Z. 106 einfügen:
"Dabei soll stärker als bisher auch Augenmerk auf die persönliche, politische
Meinungsbildung gelegt werden. Neben der Vermittlung von Systemwissen über die
Funktion des politischen und wirtschaftlichen Systems in Deutschland und Europa,
muss Schule auch Raum bieten, die eigene politische Meinung entwickeln zu
können.“
Begründung
Systemwissen ist wichtig, aber nur den Ist-Zustand auswendig zu können ist nicht ausreichend. Demokratie lebt vom Diskurs, der auf starken persönlichen Meinungen aufbaut. Deshalb wollen wir stärker als bisher Augenmerk darauf legen, dass durch Diskussionen und die Auseinandersetzung mit politischen Fragestellungen im Unterricht die eigene Urteils- und Meinungsbildungsfähigkeit geschult wird.
Unterstützer*innen
Zustimmung
Änderungsanträge
- Ä1 (Georg Herrmann, Eingereicht)
Kommentare
Markus Scholz:
Die Auszüge aus den Lehrplänen für Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschulen) bzw. Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (Gymnasien) besagen dazu Folgendes:
Oberschule: "Im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung stehen daher die Aneignung demokratischer und rechtsstaatlicher Fähigkeiten des Schülers im Vordergrund. Sie entwickeln ihr Verständnis für die freiheitliche demokratische Grundordnung und setzen sich diskursiv mit politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen auseinander, die sich aus ihrer Lebensaktualität ergeben.
Somit trägt das Fach zur Ausprägung von Einsicht und Toleranz, zur Entwicklung von Mündigkeit und Urteilsfähigkeit sowie zu selbstbestimmtem Handeln bei. Es fördert ein Verständnis für die Kompliziertheit demokratischer Meinungsbildung und Partizipation und bietet Orientierungshilfen für Gegenwart und Zukunft."
Gymnasium: "Das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft begreift den Schüler als ein Subjekt in seiner sozialen Umwelt, die ihm gegenüber sowohl vorgegeben als auch gestaltungsnotwendig erscheint. [...] Das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft befähigt den Schüler in diesen Lebensbereichen zu einem eigenverantwortlichen und sozialpflichtigen Handeln. Es leistet demnach einen Beitrag zur Orientierung im gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Geschehen, zur Reflexion von Perspektiven und Alternativen, zur Urteilsbildung und zur Ausbildung von Handlungsfähigkeit. Das Fach ermöglicht auf der Grundlage der Werte der freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes und der Sächsischen Landesverfassung zu einem ausgeprägten politischen Bewusstsein und damit zu einer verantwortbaren Entscheidungsfindung im Rahmen des
gesellschaftlichen Pluralismus zu gelangen. Hierin fördert das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft die personale Identitätsfindung und versteht sich gleichermaßen als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines mündigen Staatsbürgers, der engagiert und verantwortungsvoll als Bürger das Leben im freiheitlichen Gemeinwesen mitgestaltet. "